Die Produktion

BARFUSS - NACKT - HERZ IN DER HAND

 

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Zum Stück

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Aus dem Nähkastchen geplaudert, der Probeprozess

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Afrikanische Adaption

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Immigration - Zuwanderungsgesellschaft

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Ausländerfeindlichkeit - Rassismus

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Ziele

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Zielpublikum

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Französische und englische Uraufführung

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Grenzüberschreitendes Arbeiten im Raum Saar-Lor-Lux

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Der Autor

Zum Stück

Mit einer gewissen Naivität erzählt Ali seine Gedanken, seine Geschichte. Sehr geprägt von seinem eigenen sozialen und kulturellen Hintergrund spiegelt er deutsche Verhältnisse wieder. Im Zentrum seiner Reflexion stehen seine Familie, seine Arbeitskollegen und eine alte Frau.
Seit 25 Jahren lebt Ali nun in Deutschland, hat sein eigenes Häuschen und ist bei seinen Kollegen beliebt. Für Ali ist die Familie einer der wichtigsten Punkte im Leben ("Ein richtiger Mann ist drei."). Dieses Glück wird ihm zerstört, ein Brandanschlag auf sein Haus raubte dem fassungslosen Ali seine Frau und einen Sohn.
Die unvoreingenommene Art, mit der Ali das Geschehen berichtet, macht betroffen, obwohl Ali weder anklagt noch in hasserfüllte Parolen gegen die Mörder seiner Frau und seines Sohnes verfällt. In einem ganz eigenen Sprachduktus berichtet Ali von seiner Welt. Er erzählt von traurigen und von lustigen Momenten, und damit wird deutlich, wie sehr Ali Mensch ist.

Aus dem Nähkastchen geplaudert, der Probeprozess

09Wie setzen wir 50 Seiten Theater in Gedichtform ohne Reime geschriebene moderne Prosa lebendig auf die Bühne um? Tag für Tag ackern wir den Text durch, suchen Rhytmen, Punkte, ersetzen Punkte durch Kommas, halten Ausschau nach Sinnzusammenhängen und finden uns plötzlich in einer lebendig künstlichen Ausländersprache wieder.
Schwerste Arbeit für den Schauspieler, der am Anfang jedes zweite Wort im Wörterboch nachschauen musste und sich eine eiserne Disziplin auferlegte, ein gewisses Pensum an Text pro Woche auswendig zu lernen.
Nur, die Regisseurin akzeptiert kein Runterspulen, keine Nachlässigkeit und schlägt zum Glück verschiedene Herangehensweisen vor, die Issaka Zoungrana beherzt ausprobiert.
So sind wir auf dem Weg zu einer lebendigen Inszenierung von „Barfuss, nackt, Herz in Der Hand“ von Ali Jalaly.
Dazu trägt auch der rege Austausch mit dem Autor bei. Wenn Fragen auftauchen, warum kommt Ali aus dem Irrenhaus heraus, weil er einen  lärmenden Raben todschiesst? Bekommen wir die prompte Antwort, weil sich Van Gogh wegen den lärmenden Raben selbst im Irrenhaus erschossen hat, nur Ali ist anders, er ist ein Überlebenskünstler, er will überleben.

Afrikanische Adaption

41Das Stück wurde für einen türkischen Immigranten geschrieben, mit moslemischem Hintergrund. Der Autor unterstützt das theatralische Vorhaben, sein Stück auf afrikanische Verhältnisse anzupassen. Das gibt uns die Möglichkeit, afrikanisches lebendiges Theater auf das Stück zu übertragen, Gesänge, Tanz einzubauen, afrikainsches Alltagsleben.
Angesicht der Ströme von afrikanischen Menschen, die nach Europa wollen, werden wir das Stück auch in Afrika an verschiedenen Plätzen und Festivals anbieten und eine Diskussionsgrundlage bieten, was einem eigentlich in Europa erwartet.

barfuss06103Immigration - Zuwanderungsgesellschaft

Wieso nenne ich das Thema Immigration vor dem Hauptthema Rassismus? Mir erscheint es wichtiger. Immigration kann nicht einseitig sein. Es bedarf des Willens zu immigrieren und den Willen der Gesellschaft jemanden sich immigrieren zu lassen. Die alte Frau tut das, indem sie sich auf einen Austausch einlässt. Wir können nicht nur verlangen ohne auch zu versuchen, die uns fremde Kultur zu verstehen und uns zum Freund- Duszt zu machen (der Autor hat mich das iranische Wort Duszt- Freund gelernt in den zahlreichen Gesprächen im Vorfeld). Zugleich wird der Schauspieler Issaka Zoungrana, seit 16. November 2006 durch dieses Stück einen grossen Schritt in Richtung Immigration in Deutschland machen. Er wird über die Produktion sein deutsch verbessern und finanziell seine Unabhängigkeit beweisen können. Sozusagen eine integrative Arbeitsbeschaffungsmassnahme. Ein bewusster Teil des Regiekonzeptes bezieht sich auf seinen eigenen Erlebnis und Erfahrungsschatz.

Ausländerfeindlichkeit - Rassismus

Es ist schlimm es ist grauenhaft! Nur mit solchen Ansprüchen ändert sich nichts. Ich glaube das dieses Stück was ändert, da es nicht moralisiert sondern einfach einen Menschen in einer sch…... Situation aufzeigt, der trotzdem seine Bedürfnisse und Wünsche hat und zum Teil gut und zum Teil nicht die Bohne integriert ist.

Ziele

Ziel ist es das unmenschliche Thema des Rassismus mit Mitteln des Theater und einer menschlichen Figur aufzuzeigen und eine Diskussionsgrundlage zu bieten. Über die Workshops zum Thema Ausgrenzung und Rassismus soll das Thema im Anschluss vertieft werden. Zugleich wird das Thema der Immigration angeschnitten und die Frage gestellt, was es bedeutet sich in einer Gesellschaft zu integrieren.

Zielpublikum

Unser Ziel ist es junge Leute  und Erwachsene anzusprechen, sie in Diskussionen zu verwickeln und zum Nachdenken anzuregen. Der Theater und HipHop Arbeitskreis der erweiterten Realschule Bruchwiese wird als Testpublikum zur Vorpremiere eingeladen.

Französische und englische Uraufführung

Das Problem vom Theater ist immer, dass es sprach- und somit region-, ländergebunden ist. Durch die Wahl eines englisch und französisch sprechenden Schauspielers der sich in Deutschland integrieren will, ist es uns möglich , das Stück von Ali Jalaly in Zukunft in drei Sprachen anzubieten und….
Innovativ international
Den langehegten Wunsch einer internationalen Theatertruppe mit Standort Saarbrücken anzugehen und auch international aufzutreten. Weiter ist das Stück das erste des Austausches zwischen Ouagadougou und dem CITO und der Compagnie Barfuss. Angedacht sind grössere Produktionen mit mehreren Schauspielern im Austausch zwischen Burkina Faso und Saarbrücken. ( Eigenkreationen wie auch zum Beispiel das Stück Butterflyblues von Henning Mankell)

Grenzüberschreitendes Arbeiten im Raum Saar-Lor- Lux

Mit der Uraufführung der französischen Fassung in Saarbrücken ist es uns möglich, grenzüberschreitend eine Tournee zu organisieren und durch die deutsche und französische Fassung die Sprachgrenzen fallen zu lassen. Es werden auch Workshops in zwei Sprachen angeboten werden und wir hoffen Jugendlichen und Erwachsene aus beiden Sprachbereichen zu erreichen.

Der Autor

Kann sich  iranischer Theatermacher in Deutschland durchsetzen? Der Wahlkölner Ali Jalaly hat es bewiesen. Als Theaterautor ist er anerkannt, viele Regiearbeiten waren Erfolge. In "Barfuß..." schildert er mit schwarzem Humor, wie ein Türke sich mit den Deutschen ein neues Stück Heimat schafft..."
1958 im Iran geboren, ist Regisseur, Schriftsteller und Theatermann
Seine Stücke und Inszenierungen kreisen stets um die Auseinandersetzung mit menschlichen Gefühlen, Trieben, Liebe und Sex auf der einen und aktuellem Zeitgeschehen auf der anderen Seite. Unterhaltung, Spaß, Provokation und schamlose Offenheit, die hier und jetzt passiert. Diese Fähigkeit hat Ali Jalaly in Inszenierungen von Karl Valentin, Franz Kafka, Werner Schwab, Eric - Emmanuel Schmitt und eigenen Stücken weit über die Grenzen von Köln hinaus bewiesen.
1999 erhielt er den Landespreis des Landes Baden-Württemberg für das Volkstheaterstück "Barfuß Nackt Herz in der Hand". Im Rahmen der internationalen Theaterfestivals (2000-2004) wurden seine Inszenierungen "Nerudas Postmann" von Skarmeta, "Die Verwandlung" von Kafka und "Lederfresse" von Krausser mit dem Sonderpreis für Regie prämiert. "Bratwurst mit Senfgas" gewann den Sonderpreis für eines der besten Theaterstücke. Sein Stück "Bratwurst mit Senfgas" war 1989 das erste Theaterstück eines iranischen Autors, das in einem deutschen Schauspielhaus aufgeführt wurde.

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